Die Bedingungen von La ilaha illa Allah

26 September 2011
Alles Lob gebührt Allah.

Die Bedingungen von „La ilaha illa Allah“: Shaikh Hafidh al-Hukmi sagt in seinen Gedicht Sullam al-Wusul: „Wissen, Sicherheit, Unterwerfung und Folgschaft. So hört, was ich sage. Wahrheit, Aufrichtigkeit und Liebe. Möge Allah dir helfen das zu tun, was Er liebt.“

Die erste Bedingung ist Wissen, in dem Sinne, dass verneint wird, was in der Schahādah verneint ist, und dass bestätigt wird, was in der Schahādah bestätigt ist – im Gegensatz zur Unwissenheit darüber.

Allah sagt (ungefähre Bedeutung): „Wisse also, dass es keinen Gott außer Allah gibt (niemand hat das Recht angebetet zu werden außer Allah). …“ [47:19] und „…, außer wer der Wahrheit entsprechend bezeugt (d. h. dass es keinen Gott gibt außer Allah – la ilaha illa Allah), und sie wissen (es) (in ihren Herzen die Bedeutung der Worte, die sie mit ihren Lippen aussprechen).“ [43:86]

Es wird in as-Sahih von Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtet, dass der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Wer stirbt und weiß, dass es keinen Gott gibt außer Allah, wird das Paradies betreten.“

Die zweite Bedingung ist Sicherheit in dem Sinne, dass derjenige, der die Worte sagt, sich absolut sicher über ihre Bedeutung ist. Glaube ist nicht notwendig bis er auf sicherem Wissen basiert, ohne eine Spur von Spekulation, ganz abgesehen von Zweifeln. Allah sagt (ungefähre Bedeutung): „Die (wahren) Gläubigen sind ja diejenigen, die an Allah und Seinen Gesandten glauben und hierauf nicht zweifeln und sich mit ihrem Besitz und mit ihrer eigenen Person auf Allahs Weg abmühen. Das sind die Wahrhaftigen.“ [49:15]
Die Aufrichtigkeit ihres Glaubens an Allah und Seinen Gesandten ist dadurch bedingt, dass darin kein Zweifel enthalten sein darf, denn der Zweifler ist einer der Heuchler. In as-Sahih wird berichtet, dass Abu Huraira sagte, dass der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt und dass ich der Gesandte Allahs bin, denn niemand trifft Allah mit diesen beiden, ohne daran zu zweifeln, der nicht das Paradies betritt.“ Gemäß einer anderen Überlieferung: „Niemand trifft Allah mit diesen beiden, ohne daran zu zweifeln, und ihm wird das Paradies verweigert.“

Es wird außerdem von Abu Huraira in einem langen Hadith berichtet, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) ihn ausschickte und sagte: „Wen auch immer du hinter dieser Mauer triffst, der bezeugt, dass es keinen Gott außer Allah gibt und der daran mit Sicherheit in seinem Herzen glaubt, dem überbringe die frohe Botschaft des Paradieses.“ Daran sehen wir, dass das Betreten des Paradieses für das Sagen dieser Worte abhängig ist vom sicheren Glauben an sie, ohne ein Element des Zweifels. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, dann ist das Ziel nicht erreicht.

Die dritte Bedingung ist Akzeptanz und Unterwerfung unter das, was diese Worte beinhalten, sowohl im Herzen als auch ausgesprochen. Allah hat uns die Geschichten derjenigen, die vor uns waren, offenbart, die durch ihre Akzeptanz dieser Worte vor der Bestrafung derjenigen gerettet wurden, die sie zurückgewiesen hatten. Allah sagt (ungefähre Bedeutung): „ - (Zu den Engeln des Gerichts wird gesagt:) Versammelt (nun) diejenigen, die Unrecht getan haben, ihre Gattinnen und das, dem sie dienten anstatt Allahs. Dann leitet sie zum Weg des Höllenbrandes und stellt sie auf, denn sie werden befragt werden.” - (Und es wird zu ihnen gesagt:) „Was ist mit euch, dass ihr einander nicht unterstützt?” Nein! Vielmehr ergeben sie sich heute. Und sie wenden sich einander zu und fragen sich gegenseitig. Sie sagen: „Ihr kamt doch zu uns (stets) von rechts her.” (d. h. von der rechten Seite eines von uns und ihr habt uns jedes Übel verschönert, uns den Polytheismus auferlegt und uns von der Wahrheit – vom islamischen Monotheismus – und von jeder guten Tat abgehalten) Sie sagen: „Aber nein! Ihr wart ja nicht gläubig. Wir aber hatten keine Macht über euch, sondern vielmehr wart ihr Leute, die das Maß (an Frevel) überschreiten. So ist das Wort unseres Herrn gegen uns unvermeidlich fällig geworden. Wir werden bestimmt (die Strafe) kosten. Und so haben wir euch in Verirrung fallen lassen, denn wir waren ja selbst in Verirrung gefallen.” Gewiss denn, an jenem Tag werden sie an der(selben) Strafe teilhaben. Gewiss, so verfahren Wir mit den Übeltätern (Polytheisten, Sünder, Ungläubige, Kriminelle, denjenigen, die Allah ungehorsam sind), denn sie pflegten, wenn zu ihnen gesagt wurde: „Es gibt keinen Gott außer Allah” (La ilaha ill-Allah – niemand hat das Recht angebetet zu werden außer Allah), sich hochmütig zu verhalten (d. h. sie verleugneten es), und sagten: „Sollen wir denn wahrlich unsere Götter verlassen wegen eines besessenen Dichters?” [37:22-36]

Daher hat Allah ihre arrogante Verweigerung „la ilaha illa Allah“ zu sagen sowie ihren Unglauben an denjenigen, der diese Botschaft überbrachte, zum Grund und zur Ursache ihrer Bestrafung gemacht, sodass sie nicht verneinen, was diese Worte verneinen, und dass sie nicht bestätigen, was diese Worte bestätigen, vielmehr sagen sie, arrogant verkündigend: „Macht er denn die Götter zu einem einzigen Gott? Das ist fürwahr etwas sehr Verwunderliches. Und so ging die führende Schar unter ihnen fort: „Geht hin und haltet an euren Göttern beharrlich fest. Das ist fürwahr etwas, was (zu eurem Nachteil) gewollt wird.“ [38:5]
Daher hat Allah sie als Lügner gezeigt und ihre Worte auf sie zurückfallen lassen durch die Worte Seines Gesandten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm). Er sagt (ungefähre Bedeutung): „Nein! Vielmehr ist er mit der Wahrheit gekommen (d. h. mit Allahs Religion, dem islamischen Monotheismus und dem Quran) und hat die Gesandten bestätigt (die vor ihm Allahs Religion brachten).“ [37:37]
Dann sagt Er zu denen, die akzeptieren (ungefähre Bedeutung) : „außer Allahs auserlesenen Dienern (d. h. die wahren Gläubigen). Für diese wird es eine festgesetzte Versorgung geben (im Paradies): Früchte, und sie werden geehrt in den Gärten der Wonne.“ [37:40-43]

In as-Sahih wird von Abu Musa (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtet, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Die Rechtleitung und das Wissen, mit denen Allah mich gesandt hat, sind wie ein reichlicher Regen, der auf das Land fällt. Ein Teil des Landes absorbiert das Wasser und bring Gras und Vegetation hervor. Etwas von dem Regen fällt auf einen anderen Teil des Landes, das wie eine flache Ebene ist und kein Wasser hält, sodass keine Vegetation wächst. Dies ist das Gleichnis desjenigen, der die Religion Allahs versteht und von dem, mit dem Allah mich gesandt hat, profitiert, der lernt und dementsprechend handelt und das Gleichnis von demjenigen, der ihr keine Beachtung schenkt und die Rechtleitung Allahs nicht akzeptiert, mit der ich gesandt wurde.“

Die vierte Bedingung ist das Befolgen von dem, was bezeugt wurde, im Gegensatz zum Nicht-Befolgen. Allah sagt (ungefähre Bedeutung): „Wer sich Allah völlig hingibt und dabei Gutes tut (ein Muhsin – jemand, der gute Taten nur für Allah verrichtet), der hält sich an die festeste Handhabe (d.h. la ilaha illa Allah). Und zu Allah (führt) das Ende der Angelegenheiten.“ [31:22] Mit „sich Allah völlig hingibt“ ist das Folgen gemeint, wenn jemand sowohl gute Taten verrichtet als auch an den Tauhid glaubt. Wer sich Allah nicht hingibt und keine guten Taten verrichtet, hat nicht nach dem vertrauenswürdigsten Halt gegriffen. Dies ist es, was mit der folgenden Aya gemeint ist (ungefähre Bedeutung): „Und wer ungläubig ist, dessen Unglaube soll dich nicht traurig machen. Zu Uns wird ihre Rückkehr sein, dann werden Wir ihnen kundtun, was sie taten. …“ [31:23]
Nach einem sahih Hadith sagte der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm): „Keiner von euch glaubt wirklich, bis seine Wünsche in Übereinstimmung stehen mit dem, was ich gebracht habe.“ Dies ist die endgültige Bedeutung des Befolgens.

Die fünfte Bedingung ist Aufrichtigkeit, im Gegensatz zum Lügen. Dies bedeutet, dass man „la ilaha illa Allah“ aufrichtig vom Herzen ausspricht, wobei eine Übereinstimmung zwischen dem, was sich im Herzen befindet, und dem, was die Lippen äußern, besteht. Allah sagt (ungefähre Bedeutung): „Meinen die Menschen, dass sie in Ruhe gelassen werden, (nur) weil sie sagen: „Wir glauben”, ohne dass sie geprüft werden? Wir haben bereits diejenigen vor ihnen geprüft. Allah wird ganz gewiss diejenigen kennen, die die Wahrheit sprechen, und Er wird ganz gewiss die Lügner kennen (wobei Allah all dies bereits weiß, bevor sie geprüft werden).“ [29:2-3]

Und Er sagte hinsichtlich der Heuchler, die diese Worte verlogen ausgesprochen haben (ungefähre Bedeutung): „Unter den Menschen gibt es manche (Heuchler), die sagen: „Wir glauben an Allah und an den Jüngsten Tag”, doch sind sie nicht gläubig. Sie möchten Allah und diejenigen, die glauben, betrügen. Aber sie betrügen nur sich selbst, ohne zu merken. In ihren Herzen ist Krankheit, und da hat Allah ihnen die Krankheit noch gemehrt. Für sie wird es schmerzhafte Strafe dafür geben, dass sie zu lügen pflegten.“ [2:8-10]

In as-Sahihain wird von Muadh Ibn Jabal (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtet, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Es gibt niemanden, der aufrichtig von Herzen bezeugt, dass es keinen Gott außer Allah gibt und dass Muhammad Sein Diener und Gesandter ist, dem Allah nicht das Feuer verbietet.“

Die sechste Bedingung ist Aufrichtigkeit, was bedeutet, dass die Handlungen frei von jeder Art des Shirk sind. Allah sagt (ungefähre Bedeutung): „Sicherlich, Allah gehört die aufrichtige Religion (d. h. die Anbetung und der Gehorsam). …“ [39:3] und „Sag: Allah (allein) diene ich und bin dabei Ihm gegenüber aufrichtig in meiner Religion.“ [39:14]

In as-Sahih wird von Abu Huraira berichtet, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Diejenigen, die meine Fürsprache am meisten verdienen, sind die, die „lā ilāha illa Allah“ aufrichtig vom Herzen sagen oder von der Seele.“

Die siebte Bedingung ist die Liebe zu diesem Wort und zu dem, für das es steht und was es beinhaltet, sowie Liebe gegenüber den Menschen, die danach handeln und an seinen Bedingungen festhalten und das Hassen desjenigen oder dessen, was dagegen steht. Allah sagt (ungefähre Bedeutung): „Und doch gibt es unter den Menschen manche, die außer Allah andere als Seinesgleichen annehmen und ihnen dieselbe Liebe schenken wie Allah.“ [2:165]

Allah informiert uns darüber, dass diejenigen, die glauben, Allah mehr lieben, denn sie gesellen Ihm nichts in dieser Liebe bei, wie es von denjenigen der Mushrikun getan wird, die behaupten, Ihn zu lieben, doch gleichzeitig andere als Rivalen neben Ihm neben und diese ebenso lieben wie sie Ihn lieben.

In as-Sahihain wird von Anas berichtet, dass der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Keiner von euch glaubt wahrhaftig, bis ich im lieber bin als sein Sohn, sein Vater und alle Menschen.“


Shaikh Muhammad Salih al-Munajjid

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